Gemeinnütziges Arbeiten auf nationaler und internationaler Ebene im Freiwilligendienst

Vor dem Einstieg in ein Studium oder in das Berufsleben haben Jugendliche und junge Erwachsene zahlreiche Gelegenheiten, freiwillige Arbeiten auf ehrenamtlicher Basis auszuüben.

Freiwillige unterstützen in der Regel gemeinnützige, sozial orientierte Projekte und helfen bei der Jugendarbeit. Ebenso kann die Teilnahme in kulturellen Einrichtungen oder Sportverbänden unter Freiwilligenarbeit fallen. Wer eine solche Tätigkeit verrichtet, sammelt wertvolle Erfahrungen für sein späteres Leben und erweitert seinen Horizont. Die Teilnahme ist typischerweise auf 12 bis 18 Monate begrenzt.

Es gibt zahlreiche Verbände, die Freiwilligendienste in Deutschland und vielen anderen Ländern anbieten. Es folgt eine Auswahl einiger wichtiger Anlaufstellen.

Bundesfreiwilligendienst: Nachfolger von Wehrpflicht und Zivildienst

Mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 wurde der Bundesfreiwilligendienst (BFD) gegründet. Dieser agiert im Sinne des Allgemeinwohls und unterstützt soziale, ökologische und kulturelle Projekte. Ebenso arbeiten Freiwillige in Sportvereinen, unterstützen Integrationsmaßnahmen und helfen beim Zivil-und Katastrophenschutz. Auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern kommen Teilnehmer zum Einsatz. Die Aktivitäten des BFD stehen unter dem Motto des lebenslangen Lernens.

Freiwillige verpflichten sich für einen Zeitraum von typischerweise zwölf Monaten. Im Gegensatz zu vielen anderen Freiwilligendiensten gibt es beim BFD keine obere Altersgrenze. Auch Erwachsene über 27 Jahren können teilnehmen. Diese können den Dienst alle fünf Jahre wiederholen. Die Freiwilligen arbeiten in Vollzeit und erhalten für gewöhnlich eine Aufwandsentschädigung für Verpflegung, Unterkunft, Kleidung sowie ein Taschengeld im Rahmen ihrer Tätigkeiten. Zudem sind diese sozialversichert.

Freiwilliges Soziales Jahr nach dem Schulabschluss

Seit 1964 können Jugendliche ab 16 Jahren das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) absolvieren. Auch Erwachsene, die noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben, sind zugelassen. Das FSJ wird in der Regel von Wohlfahrtsverbänden, religiösen Einrichtungen sowie von Bund, Ländern und Gemeinden unterstützt. Diese stellen die benötigten Räumlichkeiten und Ressourcen zur Verfügung. Auch hier werden gemeinnützige Projekte im karitativen, sozialen Bereich betreut.

Die pädagogische Begleitung der Teilnehmer ist ein wichtiger Teil des FSJ. Diese müssen außerdem diverse mehrtägige Seminare (insgesamt 25 Tage) besuchen, wo wichtige Kenntnisse vermittelt und Erfahrungen miteinander ausgetauscht werden.

Teilnehmer können während des FSJ zudem je nach Einsatzort unterschiedliche Kenntnisse und Qualifikationen erwerben. Dazu zählen:

  • Übungsleiterausbildung
  • Krankenpfleger
  • Rettungshelfer
  • Rettungssanitäter

Internationaler Freiwilligendienst: Gemeinnützige Arbeit im Ausland

Auch im Ausland können interessierte Jugendliche Freiwilligenarbeit leisten. Es gibt staatlich unterstützte Programme wie den Europäischen Freiwilligendienst, die Auslandsaufenthalte im Rahmen ehrenamtlicher, gemeinnütziger Arbeit ermöglichen. Die Dauer beträgt in der Regel bis zu zwölf Monate. Auch hier geht es in erster Linie um Arbeit an Unweltprojekten, in Krankenhäusern oder Pflegeheimen oder in sozialen Einrichtungen. Das Ziel solcher Programme besteht zudem darin, dass die Freiwilligen ihre interkulturellen Kompetenzen weiter entwickeln. Dies kann für den Eintritt in das Berufsleben eine sehr wichtige Erfahrung darstellen.

Voraussetzung für die Teilname an einem internationalen Freiwilligendienst sind:

  • kulturelle Offenheit
  • Respekt für die Kultur des Gastlandes und Bereitschaft darin zu arbeiten
  • entsprechende Sprachkenntnisse