Stärken-Schwächen-Analyse als Maßnahme zum Einstieg in den Beruf

Spätestens beim Vorstellungsgespräch wird offen oder versteckt die Frage nach den Stärken oder Schwächen des Bewerbers gestellt. Damit das Gespräch nicht an dieser Stelle scheitert, sollten Arbeitssuchende sich bereits vor Beginn des Bewerbungsprozesses darüber im Klaren sein, was sie besonders auszeichnet und wo ihre Schwachpunkte liegen.

SWOT-Analyse als übersichtliche Aufstellung der persönlichen Eigenschaften

Die SWOT-Analyse stammt eigentlich aus dem Bereich der Unternehmensführung und betrachtet die spezifischen Stärken der Firma(strengths) sowie ihre Schwächen (weaknesses), potentielle Gelegenheiten für zukünftige Geschäfte (opportunities) und mögliche Risiken (threats). Auf der Grundlage der Analyse wird das weitere Vorgehen des Unternehmens festgelegt.

Diese Methode kann auch auf Einzelpersonen angewendet werden. Die individuellen fachlichen Fähigkeiten (Hard Skills) und persönlichen Eigenschaften (Soft Skills) werden hier gleichermaßen mit einbezogen. Dabei ist es unbedingt erforderlich, dass eine ehrliche Einschätzung vorgenommen wird. Zusätzlich zur eigenen Perspektive sollten auch Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder zu diesem Thema befragt werden. So ergibt sich ein objektiveres und umfassenderes Bild des Bewerbers. Alternativ kann auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Beschreibung der vier Beurteilungsfaktoren

Im Rahmen der SWOT-Analyse sollten die oben genannten Punkte detailliert analysiert werden. Dabei sind neben Hard und Soft Skills auch Gesichtspunkte aus der derzeitigen Lebenssituation Teil des Gesamtbildes.

Stärken sollten besondere Berücksichtigung erfahren und im Anschreiben und beim Vorstellungsgespräch betont werden.  Bewerber können während des Vorstellungsgesprächs ein oder zwei Beispiele aus ihrem bisherigen Berufsleben nennen, um ihre Stärken zu untermauern. Dabei sollte es sich um positive Erlebnisse handeln, die während eines anderen Arbeitsverhältnisses passiert sind. Wenn diese Beispiele zusätzlich mit der Beschäftigung im neuen Unternehmen verbunden werden können, schafft dies eine mögliche Grundlage für eine Einstellung.

Schwächen sollten während der Analyse mit dem gleichen Detailgrad behandelt werden wie Stärken. Dabei sollten Bewerber sich überlegen, wie diese möglichst positiv dargestellt werden könnten, so dass sich für das Ziel-Unternehmen ein potentieller Mehrwert ergibt. Beispielsweise kann betont werden, dass der Bewerber aktiv daran arbeitet, seine Schwachpunkte zu kompensieren oder abzubauen. Es ist allgemein vorteilhafter, Schwächen zumindest zuzugeben, anstatt sich als perfekter Arbeitnehmer darzustellen. Das ist in der Regel wenig glaubwürdig.

Zu den potentiellen Gelegenheiten können Faktoren wie gute Mobilität oder umfangreiche Hard Skills aus verschiedenen Fachrichtungen zählen, die für eine hohe Flexibilität bei der Berufssuche sorgen.

Unter Risiken stehen Faktoren, die eine Einstellung nachhaltig gefährden könnten. Häufige Krankheitsausfälle gehören z.B. ebenso dazu wie eine geringe Mobilität, etwa weil kein eigenes Auto vorhanden ist.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass diejenigen, die ihre Stärken und Schwächen genau kennen, sich in einem Bewerbungsverfahren optimal präsentieren können. Ehrlichkeit ist dabei eine Grundvoraussetzung. Denn nur so ist gewährleistet, dass die angestrebte Arbeitsstelle auch die Richtige für den potentiellen Angestellten ist.