Einstellungstests: Eine mögliche Hürde im Bewerbungsverfahren

Wenn viele Bewerbungen um die selbe Stelle eingehen, werden Einstellungstests dazu benutzt, eine Vorauswahl der vielversprechendsten Kandidaten zu treffen. Nur die Teilnehmer, die im Test die besten Leistungen erbringen, werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen und haben letztendlich eine Chance auf eine Einstellung.

Vorbereitung auf einen Einstellungstest

In der ersten Auswahlrunde werden Bewerber zur Teilnahme am Einstellungstest eingeladen. Dies geschieht in der Regel einige Wochen vor dem Testtermin, damit die Kandidaten ausreichend Zeit für die Vorbereitung haben. Diese sollten den Zeitraum nicht ungenutzt verstreichen lassen. Es existieren sowohl Literatur als auch Online-Angebote, die einen Einblick darin geben, was im Test abgefragt wird.

Allgemein sollen beim Einstellungstest die grundlegenden Fähigkeiten der Kandidaten geprüft werden. Dazu zählen sowohl Bereiche aus der Schulbildung als auch Konzentrations-, Logik- und Gedächtnisübungen. Die genaue Auswahl der Aufgaben hängt von der Branche der ausgeschriebenen Stelle und gegebenenfalls von der angestrebten Position ab.

Durchführung des Einstellungstests

Der Einstellungstest findet in vom Arbeitgeber festgelegten Räumlichkeiten unter der Leitung von Mitarbeitern des Unternehmens statt. Die erforderlichen Prüfungsmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Dazu zählen normalerweise die Prüfungsbogen und Bleistifte. Den Anweisungen des Personals ist stets Folge zu leisten. Diese besprechen im Einzelnen alle Aufgaben mit den Kandidaten, bevor die Bearbeitungsphase beginnt. Der Test dauert in der Regel vier bis fünf Stunden, wobei eine Pause mit einberechnet ist. Bewerber sollten also ausreichend Verpflegung mitnehmen.

Wichtig: Bei der Bearbeitung der Aufgaben sind äußerst knappe zeitliche Grenzen angesetzt. Bewerber sollten sich davon nicht entmutigen lassen. Das Ziel des Tests besteht nämlich nicht nur darin, dass so viele Antworten wie möglich gegeben werden. Vielmehr möchte der Arbeitgeber sehen, wie die Kandidaten damit zurecht kommen, auch unter großem Zeitdruck möglichst fehlerfrei arbeiten zu können. Aufgaben, die nicht auf Anhieb gelöst werden können, sollten schon aus Zeitgründen generell ausgelassen werden. Zudem sorgen falsch beantwortete Fragen für Punktabzüge, während Auslassungen nicht in die Bewertung einfließen. Eine geringe Fehlerquote kann für den Erfolg also durchaus wichtiger sein als allein eine überdurchschnittlich hohe Zahl von Lösungen.

Aufbau eines typischen Einstellungstests am Beispiel des Verwaltungsbereichs

Ein Eignungstest für eine Verwaltungsstelle könnte beispielsweise die folgenden Aufgaben enthalten:

  • Überprüfung der Deutschkenntnisse: Kandidaten sollen zeigen, dass sie die deutsche Sprache sehr gut beherrschen. In diesem Teil der Prüfung werden oft Lückentexte, Fehleranalysen und Synonym-Aufgaben gestellt.
  • Mathematik: Hier kommt es in der Regel auf gute Kenntnisse in den Grundrechenarten an. Schriftliches Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren sollten also vor dem Test unbedingt geübt werden, da Hilfsmittel wie Taschenrechner nicht erlaubt sind. Zusätzlich werden oft Aufgaben aus der Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung gestellt.
  • Logisches Denken: In diesem Aufgabenfeld sollen Bewerber ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, logische Zusammenhänge zu erkennen. Es werden oft Reihen von geometrischen Figuren mit bestimmten Eigenschaften oder Gruppen von Dominosteinen vorgegeben. Der Kandidat soll nun zeigen, welches Element die Reihe logisch fortsetzt. Ebenso kann auch zu entscheiden sein, welche Figur nicht zu den gezeigten Beispielen passt.
  • Gedächtnistest: Unter großen Zeitdruck sollen sich Bewerber eine Reihe von vorgegebenen Elementen, typischerweise Begriffe, merken und nach einem gewissen Zeitraum möglichst genau reproduzieren können. Dieser Test kann auch in mehreren Stufen stattfinden. Nach dem ersten Durchlauf wäre in diesem Fall eine andere Aufgabe zu bearbeiten. Erst danach sollen die Bewerber die eingeprägten Begriffe wiedergeben. Diese Aufgabe kann auch mehrfach während des Testverfahrens gestellt werden um eine eventuelle Steigerung der Ergebnisse aufzeichnen zu können.
  • Aufgaben aus der Verwaltung: In diesem spezifischen Prüfungsteil können Bewerber mit konkreten Problemen aus ihrem zukünftigen Arbeitsalltag konfrontiert werden. Dazu zählt die Erstellung eines möglichst optimalen Arbeitsplans anhand einer Auswahl von fiktiven Mitarbeitern. Ebenso könnte auf der Grundlage eines vorliegenden Etats die Anschaffung von Büromitteln zu planen sein.

Die Ergebnisse stehen in der Regel nach maximal vier Wochen fest. Dann entscheidet sich, wer von den Kandidaten den nächsten Schritt im Bewerbungsverfahren erreicht: das Vorstellungsgespräch.