„Dritte Seite“ und Kompetenzprofil für die Bewerbungsunterlagen

Zu den üblichen Bestandteilen einer Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) kann eine weitere Seite hinzugefügt werden, die Personalern zusätzliche Informationen über den Bewerber verschafft. Dabei wird zwischen der sogenannten „dritten Seite“ und dem Kompetenzprofil unterschieden. Beide Varianten werden mit unterschiedlichen Zielsetzungen erstellt.

Die „dritte Seite“: Auskunft über Motivationen und Selbstdarstellung

Die „dritte Seite“ leitet sich von Bewerbungsformalitäten in anderen Ländern wie etwa den USA ab. Dort wird oft anstelle eines formellen Anschreibens eine Auskunft über die eigenen Motivationen für die Bewerbung sowie die Eignung für die angestrebte Stelle verlangt. Diese Methode findet auch zunehmend Anwendung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Hier dient die „dritte Seite“ als Vertiefung der Informationen, die bereits im Anschreiben und dem Lebenslauf angegeben wurden, und greift dann folgende Themen auf:

  • Persönlichkeit des Bewerbers
  • besondere Eignung für die ausgeschriebene Arbeitsstelle
  • präzise formulierte Motivation für die Bewerbung
  • fachliche Befähigung

Die „dritte Seite“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da die angestrebte Kürze und Präzision bei Anschreiben und Lebenslauf die Angabe von detaillierten Informationen oft nicht zulässt.

Wichtig: Die Beifügung einer „dritten Seite“ kann allerdings auch als unfairer Vorteil gegenüber Bewerbern gesehen werden, die ihrer Bewerbung keine „dritte Seite“ hinzufügen. Insofern kann die „dritte Seite“ eine Bewerbung unterstützen, aber auch behindern.

Kompetenzprofil: Aufstellung aller wichtigen Fähigkeiten

Im Gegensatz zur „dritten Seite“ liegt beim Kompetenzprofil der Fokus ganz auf den fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen, die für die angestrebte Stelle relevant sind. Zusätzlich können besondere Erfahrungen und bisherige Erfolge aufgeführt werden, die das Bewerberprofil abrunden. Der Vorteil eines Kompetenzprofils liegt darin, dass auf persönliche Informationen verzichtet wird, sodass es weniger manipulativ wirkt als eine „dritte Seite“.

Hinweis: Das Kompetenzprofil sollte so erstellt werden, dass ein Personaler auf einen Blick die angegeben Kompetenzen des Bewerbers mit den Anforderungen des Berufs vergleichen kann. Jedes Kompetenzprofil sollte also individuell auf das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle ausgerichtet sein.